Henryk Dywan

Henryk Dywan (geb. 1933) hat in den 1970er-Jahren mehrere abstrakte Reliefs im öffentlichen Raum realisiert, so auch auf dem Campus der Ruhr-Universität Bochum. Hier hat er sich in besonderer Weise mit dem brutalistischen Stil der Architektur und dem dazu verwandten verwendeten Material, dem Sichtbeton, auseinandersetzt. Oberhalb der Haupt-Ausfahrt des Parkgebäudes der Universität installierte er das Schriftrelief „RUHRUNIVERSITÄT“. Der aus übereinander gelagerten geometrischen Formen zusammengesetzte, über die ganze Breite der Galeriebrüstung verlaufende Schriftzug markiert für Autofahrer*innen den Anfang beziehungsweise das Ende des Universitäts-Campus. Das Relief ist integraler Bestandteil des Baus; es stellt einen direkten Bezug zu den ebenfalls aus Sichtbeton gefertigten seriellen Elementen der Universitätsgebäude her. Jedes Element des Schriftzugs wurde mit der dahinter liegenden Kassette gegossen. Somit unterwandert der Herstellungsprozess den reliefartigen Aufbau und das plastische Erscheinungsbild. Der Schriftzug reflektiert das Zusammenspiel von Architektur und Kunst. Henryk Dywan fertigte zwei weitere Kunst-am-Bau-Werke für den Campus an. Sie befinden sich an der Nordseite der Universitätsbibliothek und im Eingangsbereich des H-NA-Gebäudes.