Veranstaltungszentrum
Ohne Titel (aus der Werkgruppe „Gebundene Figurationen“)
Ein dem Schachbrett verwandtes Gitternetz dient dem Bildhauer Ulrich Rückriem (geb. 1938 in Düsseldorf) als Raster, an dem er sich bei der Platzierung seiner Skulpturen orientiert. Dem so genannten „Dame-Problem“ folgend dürfen dabei jeweils nur eine Vertikale, Horizontale und Diagonale besetzt werden. Diese Logik überträgt Rückriem auf seine seriellen grafischen Arbeiten, mit denen er die Verbindung von Punkt, Linie zur Fläche in freier Figuration im Rasterfeld erprobt. Die im Veranstaltungszentrum der Mensa realisierte Wandarbeit ist Teil seiner Werkgruppe Gebundene Figurationen. Positionen und Formen der einzelnen Figurationen sind das Ergebnis der dem Schach entlehnten Spielregel. Eine weiße Grundfläche wurde durch einen mit Graphit geschwärzten Wandabschnitt begrenzt und wie ein Schachbrett in 64 Felder aufgeteilt. Aus 49 Kreuzungspunkten des Linienrasters wurden Punkte ausgewählt, die durch Geraden miteinander verbunden werden. Jeder Punkt wurde nur einmal berührt und die Linie zu dem Punkt zurückgeführt, von dem aus die erste Gerade gezogen wurde. Manche der so im Feld entstehenden Binnendreiecke wurden farbig markiert. Da die Flächengebilde in der Wandarbeit gegenständlich anmuten, werden sie vom Künstler selbst als „Vögel“ bezeichnet.