HZO
Ohne Titel (Keramikwand)
Der Maler und Grafiker Victor Vasarely (geb. 1906 in Pécs/Ungarn, gest. 1997 in Paris) zählt zu den Mitbegründern der „Op-Art“. Sein Interesse konzentrierte sich auf Fragen der Wahrnehmung der räumlichen Wirkung gegenstandsloser Bilder und der Wirkung optischer Illusionen. Vasarelys 1974 auf dem Campus, im Außenbereich des Hörsaalzentrums Ost, realisierte Keramikwand besteht aus verschiedenfarbigen geometrisch geformten Keramikplatten. Die Abschnitte bestehen aus sich wiederholenden Formen, Quadraten, Dreiecken und Rechtecken. Diese setzen sich, umrahmt von schwarzen Platten und durch drei Einkerbungen unterteilt, zu vier vertikal gestreckten Oktaedern zusammen. Die innen liegenden Formen erscheinen in Kombination trotz ihrer offensichtlichen Zweidimensionalität als dreidimensionale Objekte. Ganz im Sinne der Op-Art fordert die Wand die Betrachter*innen zur aktiven Wahrnehmung heraus. Sie fordert sie auf, sich auf das Spiel mit Inversionsfiguren einzulassen. Der Akt des Sehens bringt unterschiedliche Erscheinungsformen hervor, die hin und her springen und sich nicht fixieren lassen. So erhält das Werk in der Anschauung eine besondere Dynamik.