Universitätsprogramme

Lore-Agnes-Preis

Mit dem Lore-Agnes-Preis prämiert das Rektorat der RUB das Engagement von Fakultäten, Lehrstühlen, Dezernaten, Abteilungen und Einrichtungen auf dem Feld der Gleichstellung. Der Preis ist mit 15.000 Euro dotiert und wird alle zwei Jahre vergeben. Er zeichnet Einrichtungen aus, die in ihrem Bereich eine eigene Gleichstellungsstrategie entwickelt, erfolgreich umgesetzt und dabei neue Wege beschritten haben. Mit der Verleihung des Lore-Agnes-Preises unterstreicht die RUB, dass sie dem Gleichstellungsauftrag auf struktureller Ebene hohe Bedeutung beimisst.

Welches Ziel verfolgt das Programm?

Chancengleichheit der Geschlechter zu schaffen, ist ein Ziel, das die RUB für Studierende und Beschäftigte aus allen Bereichen mit großem Nachdruck verfolgt.

Die Ruhr-Universität Bochum möchte erfolgreiche Gleichstellungsstrategien, die innerhalb der Universität verfolgt werden, sichtbarer machen und durch einen Preis würdigen. Deshalb zeichnet das Rektorat alle zwei Jahre herausragende Maßnahmen zur Gleichstellungsarbeit in den Fakultäten und Einheiten der Ruhr-Universität mit dem Lore-Agnes-Preis aus.

Wer kann sich bewerben?

Mit dem Lore-Agnes-Preis sollen erfolgreiche Gleichstellungsinitiativen von Fakultäten, Lehrstühlen, Dezernaten, Abteilungen und weiteren Einrichtungen der RUB prämiert werden.

Sie können sich mit entsprechenden Vorschlägen eigeninitiativ bewerben oder Dritte vorschlagen. In diesem Falle wird der Antrag von der vorschlagenden Seite eingereicht.

Voraussetzungen für die Teilnahme sind:

  • Zugehörigkeit der Bewerber*innen oder der Vorgeschlagenen zur RUB.
  • Entwicklung und Umsetzung einer Gleichstellungsstrategie mit innovativem Charakter (z.B. für den Bereich des Studiums, die Förderung des akademischen Nachwuchses, die Erhöhung des Anteils von Wissenschaftlerinnen auf Spitzenpositionen, Konzepte zur Förderung von Beschäftigten im MTV-Bereich, gendergerechte Forschungs- und Lehrkonzepte sowie Konzepte zur Vereinbarung von Familie und Studium/Beruf).

Welche Entscheidungskriterien werden für eine Förderung zugrunde gelegt?

Im Antrag ist klar darzulegen,

  • wo auf der Basis der Zielvereinbarungen bzw. des Rahmenplans zur Gleichstellung spezifische Herausforderungen bei der Umsetzung von Chancengleichheit ausgemacht wurden,
  • welche konkreten Maßnahmen implementiert wurden und
  • welche Effekte erzielt wurden bzw. noch zu erwarten sind.

Wer entscheidet über die Förderung?

Der Lore-Agnes-Preis wird in der Regel alle zwei Jahre auf Empfehlung einer Jury vom Rektorat verliehen.

Die Jury prüft die eingegangenen Anträge und bereitet einen Entscheidungsvorschlag für das Rektorat vor.

Die Jury besteht aus jeweils aus

  • einem Senatsmitglied aus den Gruppen der Wissenschaftler*innen, der Mitarbeiter*innen aus Technik und Verwaltung sowie der Studierenden;
  • den beiden Sprecher*innen der Fakultätenkonferenz und aus zwei Dekaninnen bzw. Dekane aus den Fächergruppen, die nicht durch die Sprecherinnen bzw. Sprecher repräsentiert werden;
  • einem Mitglied des Rektorats;
  • der zentralen Gleichstellungsbeauftragten als beratendes Mitglied.

Wie hoch ist die Prämie?

Die Höhe beträgt 15.000 Euro. Die Prämie wird nicht geteilt.

Welche Antragsfristen müssen beachtet werden?

Der Lore-Agnes-Preis wird alle zwei Jahre ausgeschrieben. Die Frist und das Bewerbungsformular werden rechtzeitig auf dieser Seite veröffentlicht. Bei Fragen schreiben Sie gerne an: lore-agnes-programm@rub.de

Welche Antragsfristen müssen beachtet werden?

Anträge müssen bis zum 04. Juni 2023 eingereicht werden. Bitte verwenden Sie hierzu das bereitgestellte Formular und schicken Sie Ihren Antrag mit dem Betreff „Antrag Lore-Agnes-Preis“ an lore-agnes-programm@rub.de.

Antrag herunterladen

Frühere Preisträger*innen

2019: FACE@RUB

Das Programm FACE@RUB (Female Academic Entrepreneurs at RUB) ist als Teil des World Factory Start-up Centers der Ruhr-Universität im Rahmen der akademischen Jahresfeier mit dem Lore-Agnes-Preis ausgezeichnet worden. Das Programm fördert Studentinnen und Wissenschaftlerinnen mit Gründungsinteresse und setzt den Preis für das Thema „Social Entrepreneurship“ ein.

2019: Wir machen uns stark

Den Lore-Agnes-Preis 2019 erhält die Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik mit der Gleichstellungsoffensive „Wir machen uns stark“.

Die Fakultät hat in den vergangenen Jahren ihr gesamtes Gleichstellungskonzept stetig erweitert. Besonders hervorzuheben ist dabei das Engagement der dezentralen Gleichstellungsbeauftragten, die mit großem Einsatz Gleichstellungsmaßnahmen in der Fakultät neu konzipieren, etablieren und nachhaltig verankern. Vorbildlich ist zudem, dass bei der Entwicklung von Gleichstellungsprojekten alle Statusgruppen berücksichtigt werden und so zielgruppenspezifische Angebote entstehen, die in der Fakultät auf große Akzeptanz stoßen. Die Initiative der Fakultät auf dem Feld der Gleichstellung kann als Best Practice an der RUB gewürdigt werden.

Die Preisübergabe hat im Rahmen der Akademischen Jahresfeier am 15. November 2019 im Audimax stattgefunden.

2017: Women Professors Forum (WPF)

Den Lore-Agnes-Preis 2017 erhielt das Women Professors Forum (WPF).

Das WPF zielt darauf ab, Wissenschaftlerinnen aller Karrierestufen auf vielfältigen Wegen zu unterstützen sowie den Anteil der Professorinnen an den Fakultäten und in den Entscheidungsgremien der RUB zu erhöhen.

Die Ziele sind sowohl gleichstellungspolitisch relevant als auch bedeutsam für die Wissenschafts- und Nachwuchsförderung von Frauen an der RUB.

Die Preisübergabe fand im Rahmen der Akademischen Jahresfeier am 10. November 2017 im Audimax statt.

2015: CrossING

Den Lore-Agnes-Preis 2015 erhielt die Karriereveranstaltung "CrossING", die Masterstudentinnen der Ingenieurwissenschaften unterstützt, sich optimal auf den Übergang vom Studium in Wissenschaft und Wirtschaft vorzubereiten.

2011: Projekte des Lehrstuhls für Industrial Sales Engineering und des Arbeitskreises Sekretariatsmanagement

Der Preis wurde 2011 an zwei Projekte vergeben.

Das innovative Gleichstellungsprojekt des Lehrstuhls für Industrial Sales Engineering bereitet Studentinnen auf Führungspositionen in Wissenschaft und Wirtschaft vor und wirkt in einem Bereich, der Ingenieurwissenschaften und Wirtschaftswissenschaften interdisziplinär verbindet. Hierbei adressiert es besonders Alters- und Karrierephasen, die bislang weniger im Zentrum von Gleichstellungsmaßnahmen standen.

Der Arbeitskreis Sekretariatsmanagement der RUB ist ein bundesweit nahezu einzigartiges Projekt, das als bottom-up-Initiative verschiedenste Bereiche der Universität (Personalräte, Gleichstellungsbüro, Sekretariate und andere) zusammenbringt und dazu beiträgt, ein vorwiegend weiblich geprägtes Berufsfeld zu professionalisieren. Die Verleihung des Preises an den Arbeitskreis setzt ein sichtbares Signal, dass die Service-Einrichtungen der RUB die ihnen angemessene Wertschätzung genießen.

2009: Mentoring-Programme der RUB

Die drei bestehenden Mentoring-Programme Mentoring3, Peer Mentoring und mQuadrat@RUB bieten für die unterschiedlichsten Zielgruppen spezifische Beratung, Betreuung und Coachings an.

Die Mentoring-Programme sind von großer Bedeutung für Nachwuchswissenschaftlerinnen und für die Gleichstellungsarbeit der Universität.

Die beiden erstgenannten Programme sind für Wissenschaftlerinnen aller Fakultäten zugänglich; mQuadrat@RUB bietet ein spezifisches Mentoring für promovierte Wissenschaftlerinnen der Medizinischen Fakultät an.

Besonders das im Rahmen aller drei Programme angebotene One-to-One Mentoring wird als effektives und besonders wertvolles Instrument zur Karriereförderung von Frauen eingeschätzt.

2007: Marie-Jahoda Gastprofessur

Die Marie-Jahoda-Gastprofessur wurde 1994 mit dem Ziel eingerichtet, die internationale Ausrichtung und Kooperation der RUB-Geschlechterforschung in Lehre und Forschung voranzutreiben. Seither haben dreißig Gastwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler aus fünf Kontinenten diese Professur jeweils für ein Semester besetzt. Die Gastprofessur hat besondere Verdienste bei der inhaltlichen Weiterentwicklung sowie der internationalen und interdisziplinären Vernetzung der Frauen- und Geschlechterforschung an der RUB. Sie ist zu einem Leuchtturm der RUB geworden und hat sich zu einem festen Bestandteil der Frauen- und Geschlechterforschung in NRW und bundesweit entwickelt.

2005: Masterstudiengang „Gender Studies"

Der zweifach-Masterstudiengang „Gender Studies - Kultur, Kommunikation, Gesellschaft“ der Fakultäten Philologie, Sozialwissenschaften und Geschichtswissenschaften ist der erste seiner Art in Deutschland, der eine interdisziplinäre Brücke zwischen Kultur- und Sozialwissenschaften bildet.

Inhaltlich beschäftigt sich der Studiengang in überzeugender Weise mit den Entwicklungen, Theorien und Methoden der Frauen- und Geschlechterforschung.

Er arbeitet eng mit dem RUB-Netzwerk Geschlechterforschung zusammen, um unter Einbezug weiterer Fakultäten intensive Forschungskooperationen im Bereich der interdisziplinären Frauen- und Geschlechterforschung zu etablieren.

2002: Vertrauensfrauen der Fakultäten

Die Vertrauensfrauen, ein ehrenamtlicher Zusammenschluss von Frauen aus den dezentralen Einrichtungen der RUB, gewährleisten, dass Gleichstellungsarbeit auch in den dezentralen Bereichen der Universität kontinuierlich stattfindet.

Sie unterstützen die Leitungen der entsprechenden Einheiten z.B. bei der Umsetzung vorn Vorgaben des Landes (z.B. Landesgleichstellungsgesetz), stehen Studentinnen und Kolleginnen als Ansprechpartnerinnen zur Verfügung und tragen wesentlich dazu bei, den Gedanken der Gleichstellung in der Ruhr-Universität breit zu verankern.

Das Modell der Vertrauensfrauen hat Vorbildcharakter für verschiedene andere Hochschulen in NRW.

2000: Feministisch-theologischer Online-Schlagwortkatalog

Der Preis wurde zu gleichen Teilen an zwei Projekte vergeben.

Der neue übergreifende Schlagwortkatalog führt die existierenden Schlagwortkataloge der evangelischen und der katholischen Theologie in digitalisierter Form zusammen und wird nach Vollendung voraussichtlich die einzige deutschsprachige Internet-Recherchemöglichkeit in diesem Bereich darstellen. Er ist ein wichtiger Schritt hin zu einer ökumenischen Institutionalisierung feministischer Theologie an den beiden theologischen Fakultäten der RUB und verbessert durch die Möglichkeit, online vom heimischen Arbeitsplatz aus auf die Bestände zuzugreifen, auch die Studien- und Arbeitssituation von Frauen und Männern mit Kindern.

Die Feministische Winteruniversität, organisiert von der Arbeitsgruppe Feministische Theorie und Praxis, versteht sich als Ergänzung des Lehr- und Kulturangebotes der RUB. Sie bietet Studierenden die Möglichkeit zu interdisziplinärem Austausch und Anregungen zur tieferen Beschäftigung mit Themenkomplexen insbesondere aus den Bereichen der feministischen Forschung, die in der universitären Lehre zu kurz kommen. Zugleich trägt sie zu einer stärkeren Vernetzung der verschiedenen Frauenprojekte an der RUB bei.

1998: Initiative „Unizwerge“

Der Verein „Bochumer Unizwerge e.V., in dem sich Studierende und Mitarbeiter*innen der Universität zusammengeschlossen haben, wird für sein Engagement zur Einrichtung und ständigen Organisation einer Krabbelgruppe für Kinder im Alter von 6 Monaten bis zum Eintritt in den Kindergarten ausgezeichnet.

Die Betreuung der Kinder erfolgt bedarfsgerecht in Abstimmung mit den Arbeits- bzw. Studienzeiten der Eltern, d.h. gegebenenfalls auch in Form von Kurzzeitbetreuungen. Hierdurch trägt die Initiative dazu bei, dass insbesondere Frauen Erwerbstätigkeit bzw. berufliche Qualifikation mit der Übernahme familiärer Verpflichtungen in Einklang bringen können.

Das Projekt richtet sich an Väter wie Mütter aller Statusgruppen und ist fakultätsübergreifend wirksam.

1997: Schülerinnenprojektwoche der Fachschaft E-Technik + Frauenarchiv

Der Preis wurde zu gleichen Teilen an zwei Projekte vergeben.

Die Schülerinnen-Projektwoche, angeregt von Studentinnen der Elektrotechnik, wurde 1994 von der Fachschaft Elektrotechnik zum ersten Mal durchgeführt und in der Folge von der gleichnamigen AG unter Mitarbeit der Fachschaften Maschinenbau und Bauingenieurwesen organisiert, fördert durch praktische Angebote an Oberstufenschülerinnen aus NRW in hervorragender Weise das Interesse von Schülerinnen an einem ingenieurwissenschaftlichen Studiengang und senkt Hemmschwellen, sich die Ausübung eines entsprechenden technischen Berufes zuzutrauen.

Das Frauenarchiv „Leihse“ entstand auf Initiative einiger Studentinnen der Geschichte, die den Anteil frauenrelevanter Themen in der Lehre ausbauen wollten. Das älteste an der Ruhr-Universität bestehende Frauenprojekt stellt feministische Literatur verschiedener Themenkreise zur Verfügung und hat die Studien- und Arbeitssituation vieler Frauen an der RUB deutlich verbessert. Der Bestand umfasst zum Zeitpunkt der Preisverleihung rund 5000 Bücher sowie zahlreiche Zeitschriften und Broschüren. Das fakultätsübergreifende Projekt weist im Zusammenhang mit seiner Entstehungsgeschichte, seiner Überlebensfähigkeit und seiner gewonnenen Qualität eine erhebliche frauenspezifische Ausstrahlung aus.

Bildliche beispielhafte Darstellung eines Doktorhuts
Alle Universitätsprogramme
Übersicht
Bildliche beispielhafte Darstellung eines Doktorhuts
Lore-Agnes-Programm
Übersicht
Nach oben