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NA Komplex von IA aus

Über das Projekt ENB NA

Das Projekt „ENB NA“ ist Bestandteil der umfassenden Campus-sanierung der RUB und führt diese als erstes Projekt in der N-Reihe fort. ENB steht dabei für „Ersatzneubau“.

Worum geht es im Projekt ENB NA?

Projektbeschreibung ENB NA

Das Projekt NA wurde 2012 zunächst als Kernsanierung – also ohne Komplettabbruch – aufgesetzt und mit dieser Zielsetzung bis Herbst 2018 geplant. Eine Risikoabwägung auf Basis der Planungserkenntnisse hat – auch vor dem Hintergrund der Erfahrungen in den Projekten der I-Reihe – dazu geführt, dass im Einvernehmen zwischen MKW, BLB NRW und RUB die Kernsanierung zugunsten eines Ersatzneubaus aufgegeben wurde.

Die erforderlichen Abstimmungen und Rahmenbedingungen für die Projektneuausrichtung wurden im Jahre 2019 mit dem MKW, BLB NRW sowie dem beauftragten Generalplaner herbeigeführt, so dass mit Beginn 2020 das Projekt in Richtung eines Ersatzneubaus wieder vorangetrieben werden konnte.

Das Projekt ist nun in die Maßnahme „Schadstoffsanierung und Abbruch NA-Komplex, inkl. Baugrube“ sowie den eigentlichen „Ersatzneubau NA“ geteilt.

Das Abbruchprojekt hat mit Vorarbeiten im November 2021 begonnen, die Hauptleistungen werden ab Januar 2022 erbracht. Die Fertigstellung, d.h. kompletter Rückbau mit Erstellung der Baugrube/Baugrubensicherung wird sich - u.a. aufgrund zusätzlicher Schadstofffunde und Mehrmengen beim Fundamentabbruch - auf Ende März 2024 verschieben.

Der Baubeginn für den eigentlichen Ersatzneubau verschiebt sich entsprechend und ist nun für April2024 geplant, die bauliche Fertigstellung zu Mitte 2027. Nach einer Inbetriebnahmephase soll dann das Gebäude im Herbst 2027 an die RUB übergeben werden. Eine Aufnahme der ersten Nutzungen wird zum Wintersemester 2027/28 angestrebt, eine verlässlichere Aussage hierzu ist aber erst in den kommenden Projektphasen möglich, wenn die Bauleistungen für den Neubau erfolgreich vergeben wurden und verlässliche Baufortschritte zu verzeichnen sind.

In den Ersatzneubau wird dann als Hauptnutzer die Fakultät für Physik und Astronomie einziehen. Weiterhin werden das Institut für Neuroinformatik und das Alfried Krupp Schülerlabor (Bereich MINT) eine neue Heimat finden. Ähnlich wie in IB werden zwei Ebenen eine Bibliothek und Lernflächen beherbergen, das AkaFö wird mit einer Cafeteria vertreten sein. Aus dem benachbarten NB wird auch die Stabstelle Arbeitsmedizin und Sozialberatung in NA einziehen. In NAFOF werden Laborflächen entstehen die durch die Fak. Chemie/Biochemie und die Fak. Biologie flexibel und interdisziplinär genutzt werden können. Außerdem erhalten natürlich die RUB-Betriebseinheiten Räumlichkeiten.

Campussanierung

Der Ersatzneubau NA ist Teil der umfassenden Campussanierung an der Ruhr-Universität Bochum. Anlass für die Sanierung bzw. Erneuerung nahezu aller Institutsgebäude auf dem Campus sind Schadstoffbelastungen aus den bauzeitlich verwendeten Baustoffen und Materialien.

Das Grundkonzept der rollierenden Campussanierung mit dem Ziel, dass jede Nutzergruppe – sanierungsbedingt – möglichst nur einmal umziehen muss, hat nach wie vor Bestand. Der Auftakt wurde mit den beiden Neubauten ID und GD am Ende der I- bzw. G-Reihe gemacht um die benachbarten Gebäude freiziehen zu können.

In der I-Reihe ist die Sanierung zwischenzeitlich abgeschlossen. Nach der Kernsanierung von IC wurden die Gebäude IA und IB abgerissen und Ersatzneubauten errichtet. Diese Entscheidung wurde auch deswegen getroffen, weil IA und IB ursprünglich für Büronutzungen geplant waren und in ihrer Struktur für die nun technischere Ausrichtung mit Laboren und Werkstätten der Naturwissenschaften nicht gut geeignet waren.

Das Projekt IA-IB wurde 2018 abgeschlossen, in den Gebäuden konnte zum Wintersemester 2018/19 der Betrieb aufgenommen werden. Nach Abschluss des Umzugs und Einzugs der Nutzer aus NA wurde dieser Gebäudekomplex seitens der RUB außer Betrieb genommen und im August 2019 an den BLB zurück übergeben.

NA als erstes Projekt in der N-Reihe geht mit den Vorbereitungen zum Abbruch noch 2021 in die Umsetzung, in der G-Reihe folgt der Komplex GC. Auch hier wird es einen Ersatzneubau geben, Baubeginn für den Abbruch ist für den Sommer 2023 geplant. Die Reihensanierung N- und G- Reihe laufen dann im Anschluss weiter.

Ein 2018 verabschiedetes übergeordnetes Konzept zur Baustellenlogistik in der N- und G-Reihe sieht eine Einbahnstraßenregelung in der N-Südstraße vor. Weiterhin soll die neue G-Süd-Süd-Straße die Beeinträchtigung der G-Reihengebäude aus Baustellenverkehr reduzieren (s. „Übergeordnete Baustellenlogistik").

Ein weiterer Meilenstein wird die Sanierung des Verkehrsbauwerks in der Zentralachse. Auch diese Maßnahme wird zweigeteilt sein. In einem ersten Schritt werden die Parkebenen saniert. Im zweiten Schritt der Überbau, Forum und angrenzende Flächen. Baubeginn wird hier etwa Ende 2024/Anfang 2025 sein.

Um die Parksituation während der Sanierung des VBW und der zukünftigen Baumaßnahmen in der N-Reihe zu entschärfen wird bis Mitte 2024 östlich von ID das sogenannte „Parkhaus Ost“ (PHO) mit rd. 1.000 Stellplätzen sowie E-Ladestruktur und Photovoltaikanlage entstehen.

Übergeordnete Baustellenlogistik

Die Baustellen der Campussanierung werden die RUB bis 2040 und vermutlich auch darüber hinaus prägen. Die Projekte NA und GC sind die Auftaktmaßnahmen der N- und G-Reihe und es ist davon auszugehen, dass auch die Folgeprojekte Ersatzneubauten werden.

Mit dem Ziel, die Beeinträchtigungen des Unibetriebs u.a. durch den unvermeidlichen Baustellenverkehr soweit wie möglich zu reduzieren, wurden im Vorfeld umfangreiche verkehrsplanerische Untersuchungen durchgeführt. Hieraus sind verschiedene Varianten hervorgegangen, die evaluiert und durch weitere Gutachten unterstützt wurden.

Vor dem Hintergrund der zahlreichen labortechnischen Nutzungen in den Gebäuden entlang der Ost- und N-Südstraße wurde 2018 eine baudynamische Beurteilung der Verkehrslogistik in diesem Bereich durchgeführt. Anhand ausgewählter Messpunkte wurden mittels Testfahrten eines Schwerlast-LKW die Auswirkungen des zu erwartenden Baustellenverkehrs im Hinblick auf Erschütterungen/Schwingungen und elektromagnetische Felder untersucht.

Aus den verschiedenen Modellen zu möglichen Verkehrsführungen wurde eine Variante ausgewählt, die u.a. aus den folgenden Maßnahmen besteht:

  • Die Baustellen in der N-Reihe werden über die Ost- und N-Südstraße erschlossen.
  • Im Südwesten des Campus entsteht aktuell die neue sog. G-Süd-Südstraße. Diese hilft die Gebäude der G-Reihe zu entlasten und die vorgelagerten Parkflächen weiter nutzen zu können.
  • Der Baustellenverkehr der N-Reihe fließt dann im Einbahnstraßenverkehr durch die südliche Durchfahrung des Verkehrsbauwerks, über die G-Süd-Südstraße nach Westen hin an GD vorbei ab.
  • Eine Führung der Baufahrzeuge durch das Verkehrsbauwerk nach Norden ist aufgrund der beschränkten Durchfahrtshöhen nicht möglich. Für die Durchfahrung im Süden wurde die Fahrbahn bereits tiefergelegt.
  • Die Durchfahrt durch die N-Südstraße ist ab Höhe NDEF/Einfahrt Botanischer Garten westwärts für den motorisierten Individualverkehr gesperrt („Durchfahrt verboten“, optional mittels Schranke).
  • Neben dem Baustellenverkehr ist die N-Südstraße für Feuerwehr/Rettungsdienste, RUB-Dienste, Anlieferungen und sonstige Berechtigte als Einbahnstraße be- und durchfahrbar.
  • Die N-Nordstraße soll nur in Ausnahmefällen für Baustellenverkehr genutzt werden. Eine temporäre (Teil-)Sperrung ist nur für bestimmte Bauphasen, bspw. beim Abbruch des HNA oder der Brücke über die N-Nordstraße, vorgesehen.
  • Die Baumaßnahmen in der G-Reihe, beginnend 2023 mit GC, werden nicht über Ost- und N-Südstraße angefahren, sondern direkt von Westen kommend über die Weststraße. Der Baustellenverkehr fließt auch über Westen wieder ab.

Ost- und N-Südstraße wurden als Folge der baudynamischen Untersuchung mit einem glatten Asphaltbelag versehen um Lärm und Erschütterungen aus dem Baustellenverkehr zu minimieren. Zusätzlich soll hier eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 20 km/h für weitere Verbesserungen sorgen.

Einschränkungen wie bspw. Sperrungen von Straßen, Wegen und Parkplätzen werden über das RUB-Informationsportal „Nutzungseinschränkungen“ bekanntgegeben und aktualisiert.

Wer macht was im Projekt?

Im NA-Projekt sind eine Vielzahl von Institutionen, Planern, Sachverständigen, Planungsbüros und Baufirmen beteiligt. Die wesentlichen Akteure sind:

  • Bauherr und Auftraggeber: BLB Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW, NL Dortmund Abt. PB2

  • Projektsteuerung: pmd Gesellschaft für Projektmanagement mbh, Düsseldorf

  • Generalplanung: Gerber Architekten, Dortmund

  • Bauausführung: Heitkamp Umwelttechnik GmbH, Herne

  • SV Schadstoffsanierung: Ingenieurbüro Dr. Stefan Henning GmbH, Dortmund

  • SV Baudynamik: Baudynamik Heiland & Mistler GmbH, Bochum

  • SV Schall: FCP IBU GmbH, Essen

  • Nutzermanagement: RUB Dez. 5.II Baumanagement

  • Generalunternehmer Abbruch NA-Komplex: Heitkamp Umwelttechnik GmbH

  • Generalunternehmer Ersatzneubau NA: Ed. Züblin AG

Sowohl auf BLB-, als auch auf RUB-Seite sind zahlreiche weitere Fachabteilungen involviert. Eine wichtige Rolle nehmen natürlich die zukünftigen Nutzer und derzeitigen Anlieger der Baustelle NA ein.

Planung und Finanzierung werden mit dem Land NRW koordiniert (MKW und FM), die Stadt Bochum ist Genehmigungs- und Ordnungsbehörde, der Landschaftsverband Westfalen-Lippe begleitet die denkmalpflegerischen Aufgabenstellungen im Projekt.

Wann geht es los und wie lange dauert es?

Abbruch NA-Komplex und ENB NA

Das Projekt „ENB NA-Komplex“ gliedert sich in die beiden Teilprojekte „Schadstoffsanierung und Abbruch NA-Komplex, inkl. Baugrube“ und „Ersatzneubau NA“.

Der Grund für die Trennung liegt darin, dass so bereits mit dem Abbruch begonnen werden kann, während beim Neubauprojekt noch die Planung vorangetrieben wird und die Ausschreibung und Vergabe durchgeführt wird.

Der Rückbau des gesamten NA-Komplexes wird etwa 16 Monate dauern. Darin enthalten sind auch die Erstellung der Baugrube für den Neubau und die notwendigen Sicherungsmaßnahmen für die benachbarten Gebäude etc.

Zahlen zum Abbruchprojekt:

  • 62.000 m2 Geschossfläche bzw. 280.000 m3 umbauten Raum umfasst der NA-Komplex.
  • 27.000 Kubikmeter Beton – als Fertigteile oder als Ortbeton – werden abgebrochen, zerkleinert und abtransportiert. Dies entspricht einem Gewicht von rund 60.000 Tonnen.
  • 800 Tonnen Stahl werden aus den Stützen im NA-Komplex ausgebaut und als Schrott der Wiederverwertung zugeführt.
  • 31 Tonnen Stahl sind in der Konstruktion des Hörsaals HNA verbaut.
  • 35.000 m2 Innenwände aus Mauerwerk werden abgebrochen. Vorab wird beidseitige der Anstrich zur Schadstoffsanierung abgefräst.
  • 135.000 m2 Betonoberflächen werden auf ähnliche Weise vor Abbruch saniert.
  • 13.000 m2 Fassadenelemente sind auszubauen, zu separieren und zu entsorgen bzw. dem Recycling zuzuführen.
  • 500 Balkonelemente werden am Stück abgehoben und am Boden von PCB-Anstrichen befreit und anschließend zerkleinert.
  • 1.500 Heizkörper werden ausgebaut, auch hier wird vor der Entsorgung der PCB-haltige Anstrich entfernt.

Bauphasen

Welche Phasen gibt es im Projekt „Schadstoffsanierung und Abbruch NA-Komplex, inkl. Baugrube“?

Im Wesentlichen sind dies

  • Baustelleneinrichtung
  • Schadstoffsanierung und Entkernung
  • "harter" Abbruch
  • Tiefbau: Baugrube und Verbau

Die Einrichtung der Baustelle mit Erstellung der erforderlichen Absperrungen, Verkehrs- und Wegeführungen, Sicherungsein-richtungen etc. ist der erste Schritt. Der Schwerpunkt der Baustelleneinrichtung liegt im Süden des Komplexes, im Bereich der N-Südstraße. Diese wird zu diesem Zweck für den Individualverkehr etwa auf Höhe NDEF gesperrt. Für Feuerwehr und Rettungsfahrzeuge, sowie berechtigte Nutzer (RUB-Dienste, An-Lieferverkehr etc.) ist die Ein- bzw. Durchfahrt möglich.

Die Baustelleneinrichtung wird mit fortschreitendem Bauablauf nach Erfordernis angepasst werden. In der N-Nordstraße sollen Sperrungen und Beeinträchtigungen auf das notwendige Mindestmaß begrenzt werden. Einschränkungen (temporäre Sperrungen) werden sich hier insbesondere im Zusammenhang mit dem Abbruch des HNA sowie der Fussgängerbrücke zum Querforum Ost / HZO ergeben.

Schadstoffsanierung und Abbruch erfolgen etappen- bzw. bauteilweise. In der ersten Phase wird die Schadstoffentfrachtung in den südlichen Flachbauten NAFOF und NABF durchgeführt. Diese Bauteile sind auch die ersten die abgebrochen werden um die Innenhöfe Hof 1 und Hof 2 zu erschließen und hier die notwendigen Kräne aufstellen zu können.

Parallel werden die weiteren Bauteile schadstoffsaniert und anschließend sukzessive abgebrochen. Die vorgehängten Balkone werden „am Stück“ abgenommen und am Boden schadstoffsaniert. Die überirdischen Gebäudeteile bestehen zum überwiegenden Teil aus Fertigteilen, die so weit wie möglich abgehoben und am Boden zerkleinert werden. Auch die 7,50 x 7,50 m messenden Deckenelemente sollen „am Stück“ abgehoben werden. In Teilen wird der NA-Komplex also so zurückgebaut werden, wie er Ende der 1960-er Jahre errichtet wurde.

Insbesondere die Treppenhauskerne im Hochhaus und in den Flachbauten bestehen aus Ortbeton, außerdem die Untergeschosse („Rohrkeller“) sowie der Hörsaal HNA. Diese Konstruktionen werden mit schwerem Gerät gebrochen und zerkleinert.

Mit Abschluss der Rückbauarbeiten bis zur Gründungssohle wird die Baugrube für den Ersatzneubau erstellt. Hierfür werden zur Sicherung der Nachbarbebauung im Westen (VBW) und Osten (NABF/NB) Unterfangungen erstellt.

Im Bereich der N-Nord-, sowie der N-Südstraße werden Verbauwände eingezogen um den Geländeversprung zu sichern. Diese Verbauwände verbleiben bis zur Fertigstellung der Untergeschosse im Neubauprojekt und werden anschließend gezogen.

Rahmentermine / Meilensteine - Update 01-2024

Folgende Meilensteine (u.a.) bilden den Terminrahmen für das Projekt ENB NA.

  • 11-2021 Übergabe NA-Komplex an Fa. Heitkamp UG
  • 11-2021 Baustelleneinrichtung und Baubeginn Abbruch
  • 03-2024 Fertigstellung Komplettabbruch und Baugrube
  • 10-2022 Erteilung Baugenehmigung Ersatzneubau
  • 10-2023 Auftragserteilung Generalunternehmer Ersatzneubau
  • 04-2024 Baubeginn Ersatzneubau
  • 09-2025 Fertigstellung Rohbau
  • 11-2026 Beginn Probebetrieb und Einregulierung (bis 05-2027)
  • 11-2027 bauliche Fertigstellung

Die Übergabe des Ersatzneubaus NA an die RUB ist für Mitte des IV. Quartals 2027 geplant. Die Koordination von Ersteinrichtung, Umzug und Nutzungsbeginn erfolgt noch.

Gut zu wissen!

Projektgrenzen, Bauteile, Mensa-Abluft und sonstiges

Das Projekt ENB NA umfasst den gesamten NA-Komplex mit den Bauteilen NAFOF, NA, NABF Nord und NABF Süd. Auch der HNA ist Bestandteil des Projektes, wird also ebenfalls abgebrochen und neu erstellt.

Im Westen liegt die Projektgrenze also direkt am Verkehrsbauwerk bzw. an Mensa und am Veranstaltungszentrum. Im Osten ist die sog. „Achse O(st) 24“ die Abbruchgrenze, also unmittelbar am NB-Komplex mit vorgelagertem Flachbau NABF Ost.

Der NA-Komplex setzt sich aus verschiedenen Bauteilen zusammen: den zwei- bis dreigeschossigen sogenannten Flachbauten NAFOF (Süd, Nord und Ost) sowie NABF (West, Nord und Süd), die auch als Sockel bezeichnet werden. Weiterhin natürlich das eigentliche Hochhaus NA sowie der Hörsaal HNA.

Der westliche Innenhof zum Verkehrsbauwerk hin wird „Hof 1“ bezeichnet, der Innenhof zwischen NA und NB als „Hof 2“. Beide Innenhöfe werden als Baustellenfläche genutzt werden, im Anschluss aber nach genauen Vorgaben wiederhergestellt. Im Falle des Hofes 2 jedoch erst mit Abschluss der Maßnahme NB, da der Hof auch für dieses Projekt Baustelleneinrichtungsfläche sein wird.

Um den Abbruch an der östlichen Grenze zum Komplex NB hin zu ermöglichen, müssen einzelnen Bereichen des verbleibenden Bauteils NABF Ost zusätzliche Wände eingezogen werden. Dies liegt daran, dass sich Teilbereiche von NABF Ost an den Nachbarbauteilen im Westen „abstützen“. Da diese Bauteile jedoch abgebrochen werden, müssen statische Ertüchtigungsmaßnahmen durchgeführt werden.

Die Abluft der großen Lüftungsanlage in der Mensa wurde bis vor kurzem über das Hochhaus NA abgeführt. Auch im Neubau wird dies wieder so umgesetzt werden. Für die Bauzeit musste jedoch eine Interims-Lösung geschaffen werden. Die Fortluft der Groß- und Spülküche – etwa 100.000 m3/h – wird nun im Süden der Mensa über einen großen Kanal und drei Ablufttürme abgeführt. Mit Fertigstellung des NA-Komplexes wird diese Anlage wieder zurückgebaut.

Um die N-Reihe auch während der Bauprojekte barrierefrei an die Mittelachse anzuschließen, wird beim HZO eine neue Aufzugsanlage entstehen. Diese verbindet ab voraussichtlich Mai 2024 die Ebene der N-Nordstraße in diesem Bereich mit der Mittelachse in den Ebenen E01 und E0. Außerdem werden steile Bereiche des Bürgersteigs mit rollstuhlgeeigneten Rampen entschärft.

Warum Schadstoffsanierung?

Bauzeitlich bedingt sind im Gebäudekomplex NA eine Vielzahl von Stoffen und Materialien verbaut, die nach heutigen Erkenntnissen als Schadstoffe einzuordnen sind und als gesundheitsgefährdend gelten.

Die Gefahrstoffe sind in vielen Fällen in gebundener Form anzutreffen, im Falle von PCB gehen sie aber auch in die Raumluft über. Die Gruppe der PCB (polychlorierte Biphylene), die in vielen Materialien verwendet wurden, kommt daher eine besondere Bedeutung zu. Sie sind insbesondere in Dichtstoffen, Fugenmaterialien, aber auch Beschichtungen und Anstrichen enthalten.

Die Gesundheitsgefährdung ergibt sich aus dem Übergang der PCB in die Raum- und damit in die Atemluft. Bei Überschreitung bestimmter Grenzwerte ergibt sich gem. PCB-Richtlinie NRW die Notwendigkeit zur Durchführung entsprechender Maßnahmen.

Das Vorhandensein der Schad- und Gefahrstoffe ist somit letztlich auch der Grund für die Durchführung der Abbruchmaßnahme und die Erstellung des Ersatzneubaus.

Der Abbruch unterliegt u.a. den Regelungen des Kreislaufwirt-schaftsgesetzes (KrWG). Daher müssen die im Objekt vorhandenen Schadstoffe vor Abbruch möglichst umfänglich ausgebaut werden, so dass der Anteil des verwertbaren Abbruchgutes (Metalle, Kunststoffe, mineralische Baustoffe) möglichst hoch ist und der zu beseitigende Anteil (Schadstoffe, bzw. schadstoffbelastete Materialien) möglichst gering.

Das KrWG fordert entsprechend eine Separierung von Schadstoffen/gefährlichen Stoffe, sowie der jeweiligen Fraktionen verwertbarer Stoffe.

Das Ziel der Schadstoffsanierung im NA-Projekt ist daher nicht z.B. die Einhaltung von Grenzwerten in der Raumluft (wie es bei der Kernsanierung der Fall gewesen wäre), sondern die Entfernung und Separierung der Schadstoffe von Bauteilen und Materialien vor dem mineralischen Abbruch. Mit dem Ziel, aus dem Abbruch-volumen einen möglichst hohen Anteil an wiederverwertbaren Stoffen zu erhalten.

Der Ausbau der gefährlichen Stoffe für den späteren Abbruch erfolgt jedoch genauso wie bei einer Sanierung im Bestand unter strenger Einhaltung und Überwachung der anzuwendenden Gesetze, Normen, Richtlinien und Regelungen, z.B. Gefahrstoff-verordnung (GefStoffV) oder den jeweiligen Technischen Regeln für Gefahrstoffe (TRGS).

In diesen Regularien wird der Umgang mit Gefahrstoffen beschrieben mit dem Ziel, die Personen die mit diesen Stoffen z.B. beim Ausbau umgehen vor gesundheitlichen Gefahren (akut wie auch langfristig) zu schützen. Die Anforderungen betreffen z.B. die Gestaltung und Einrichtung der Arbeitsplätze, Hygiene-vorschriften, Angaben zur einzusetzenden Schutzausrüstung, anzuwendenden Arbeitsverfahren, Staubvermeidung, aber auch den Transport innerhalb und außerhalb der Arbeitsbereiche sowie die Entsorgung.

Ziel ist es, das Expositionsrisiko – also die Gefahr, dass Menschen mit den Stoffen in Kontakt kommen – in allen Phasen vom Ausbau bis zur fachgerechten Entsorgung möglichst gering zu halten bzw. auszuschließen.

Aus diesen hohen Anforderungen an den Gesundheitsschutz der Arbeitskräfte auf der Baustelle lässt sich ableiten, dass dadurch auch insbesondere für die „Anwohner“ der Baustelle keinerlei Gefährdung zu befürchten ist. Hier spielt insbesondere eine Rolle, dass Gefahrstoffe sicher und reißfest verpackt werden.

Die Einhaltung der Anwendung der entsprechenden Vorschriften wird im Rahmen der Eigenüberwachung der ausführenden Firmen sowie durch einen unabhängigen Sachverständigen / SiGeKo sichergestellt.

Kunstwerke und Denkmalschutz

Auf dem gesamten Campus der RUB stößt man an verschiedenen Stellen auf Kunstwerke im öffentlichen Raum. Der NA-Komplex beherbergt mit der Betonskulptur „Evolution“ (Hans Holtwiesche) im Innenhof 1, einem Beton-Wandrelief (Henryk Dywan) im Foyer des HNA und der Metallverkleidung des nördlichen Versorgungskerns E02 (Erwin Heerich) drei dieser Kunstwerke.

Alle Werke wurden im Rahmen der Planung von einem Restaurator untersucht und aufgenommen. Die Exponate werden vorlaufend zu bzw. im Zuge mit den Bauarbeiten fachgerecht ausgebaut, dokumentiert und zwischengelagert. Im Falle der Großskulptur „Evolution“ bedeutet dies, dass diese nach einem abgestimmten Konzept zerteilt wird um transport- und lagerfähige Elemente zu erhalten.

„Evolution“ und Metallverkleidung werden wieder in das Neubauprojekt integriert und an gleicher Stelle wieder installiert. Das Betonrelief von Henry Dywan wird aufgrund der Neugestaltung des HNA Foyers und in Abhängigkeit von der denkmalgerechten Schadstoffsanierung an anderer Position im Umfeld des HNA wieder aufgestellt.

Ähnliche Vorgaben gelten auch für die Gestaltung der Innenhöfe 1 (West) und 2 (Ost). Beide Höfe sind in Abstimmung mit der Denkmalpflege des LWL hinsichtlich ihrer Gestaltung, Topographie, Vegetation und Materialien genau aufgenommen worden und werden entsprechend wiederhergestellt. Im Falle des Innenhofes 2 wird das jedoch erst nach Fertigstellung des Folgeprojektes NB der Fall sein, da der Innenhof auch für dieses Projekt größtenteils als Baustelleneinrichtungsfläche dienen wird.

Ende 2015 wurde die RUB in die Denkmalliste aufgenommen – Silhouette und Fernwirkung müssen erhalten bleiben. Der Ersatzneubau ENB NA wird sich insofern sehr eng an dem Erscheinungsbild des Bestandskomplexes orientieren. Abmessungen, Geschosse, Geschosshöhen, Fassadengestaltung werden weitestgehend – natürlich unter Anwendung aktuell geltender Bauvorschriften – unverändert wieder entstehen.

Einzelne Erleichterungen sind jedoch ermöglicht worden, so wird beispielsweise der HNA mit Zugang und Foyer deutlich offener und attraktiver gestaltet werden. Auf dem Dach des Hochhauses wird außerdem eine Photovoltaikanlage errichtet werden.

Ersatzneubau NA
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