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Kunstwerk von Friedrich Gräsel, Tor und Doppelwinkel

Friedrich Gräsel

Tor und Doppelwinkel

Friedrich Gräsel (geb. 1927 in Bochum; gest. 2013 in Osnabrück) verabschiedete sich 1968 von der Malerei und wandte sich der Bildhauerei zu, für die er industriell produziertes Material, Stahlelemente, auch Asbestzement und Kunststoff, verwandte. Dabei war er in besonderer Weise an der Verwandlung industrieller Werkstoffe in freie künstlerische Formen interessiert. Seine Röhrenplastik „Tor und Doppelwinkel“ wurde 1972 erstmals auf der Biennale Venedig gezeigt und danach auf dem Campus der Ruhr-Universität aufgebaut, im südlichen Außenbereich der Mensa. Seit 1986 befindet sie sich auf einer Anhöhe an einem Fußweg, der von der Universitätsbibliothek zu den Gebäuden der Geisteswissenschaften führt. Es handelt sich um eine großplastische Arbeit des Künstlers. Zwei Formen aus mehrfach geknickten Eternitröhren von fast neunzig Zentimeter Durchmesser sind als Elemente der Bodenplastik aufeinander bezogen aufgestellt. Ein „Tor“ gibt einen schmalen Durchblick frei, ein „Doppelwinkel“ ist entlang der Sichtachse des Tores ausgerichtet und nach unten geöffnet. Mit der Verwendung des industriellen Werkstoffes Ethernit, dem Verzicht auf Oberflächenbearbeitung und durch die Offenlegung der Konstruktion nimmt der Künstler Bezug auf die Architektursprache der 1970er-Jahre. Sichtbeton und modulare Bauweise korrespondieren mit der Bauweise der Universität, auf deren Campus sich die Großplastik seit 1977 befindet.

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