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Kunstwerk von Mischa Kuball, UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEKBOCHUM

Mischa Kuball

UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEKBOCHUM

Mit seinem Schriftzug UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK, der sich auf der Nordseite an dem oberen Betonplattenabschluss des Gebäudes befindet, ergänzt der Licht- und Konzeptkünstler Mischa Kuball (geb. 1959 in Düsseldorf) 2005 seine 2003 realisierte Neonschrift auf der Südseite. Eine spiegelverkehrte Montage bezeichnet die sich dort befindliche Universitätsbibliothek. In der ursprünglichen Planung war der Eingang der Bibliothek auf der Südseite geplant. Die Integration der Kunstsammlungen in das Gebäude führte zu einer Verlegung auf die Nordseite. Steht die filigrane Materialität der Neonleuchtröhren in Kontrast zur Architektur, so vermag sie es doch, die horizontale Gliederung der Fassade zu betonen. Zufallsgesteuert leuchten die einzelnen Buchstaben oder der komplette Schriftzug in einem unregelmäßigen Rhythmus auf und erlöschen wieder. Das Erscheinen und Verschwinden erkennbarer Buchstabenfolgen sowie die spiegelverkehrte Installation des in Futura Light realisierten Schriftzugs irritieren und unterbrechen eine automatisierte Lektüre, erschweren ein einfaches Wiedererkennen. Das Werk fordert durch diese Verfremdung zum bewussten Sehen und Lesen auf. Es markiert und reflektiert den Ort und verweist mit seiner Formsprache auf die besondere Funktion einer Universitätsbibliothek als ein Ort des Lesens und der Prozesshaftigkeit von Erkenntnis.

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