Erwin Heerich

Erwin Heerich (geb. 1922 in Kassel; gest. 2004 in Meerbusch) bezieht sich in seinen Werken auf die Architektur und nutzt sie als Grundlage für seine eigene konstruktive Formensprache, so auch in seinen Gestaltungen auf dem Campus der Ruhr-Universität Bochum. Sieben Versorgungskerne an vier naturwissenschaftlichen Gebäuden in der N-Reihe wurden von Künstlern bearbeitet. Adriaan (Ad) Dekkers, Erwin Heerich und Josef (Jos) Manders haben die Außenflächen dieser Bereiche ummantelt. Allen Arbeiten liegt die kubische Gestalt der Schächte zugrunde. Erwin Heerich hat drei Baukörper an den Gebäuden NA, NC und NA mit hochglänzenden und spiegelnden Edelstahlplatten umhüllt. Plane Flächen werden durch Ecken und gewölbte Formen unterbrochen, die Verkleidung plastisch modelliert. Schnittkanten und Rundungen reflektieren das Licht und spiegeln die Umwelt. So erscheint die strenge architektonische Form, die einer geometrischen Logik folgt, fast immateriell, als eine Oberfläche, die sich ständig verändert. Die Edelstahloberfläche unterscheidet sich von der Materialität des Sichtbetons der brutalistischen Architektur und auch die Spiegelungen fungieren als Kontrast zur Betonarchitektur. Das macht eine besondere Qualität aus. Die Passanten erscheinen, schemenhaft reflektiert, innen und außen zu sein. Die Reflexionen beziehen sie in das Werk ein.